froscon06 1.02

FrOSCon 2006
Free and Open Source Software Conference

Speakers
Pirmin Braun
Schedule
Tag 1
Location HS6
Zeit 15:00
Dauer 01:00
INFO
ID 21
Veranstaltungsart Vortrag
Track Applications
Sprache deutsch

Freie Unternehmenssoftware IntarS

Technik - Architektur - Anwendung - Administration

Vorstellung der freien Unternehmenssoftware "IntarS"

IntarS - die professionelle OpenSource Unternehmenssoftware für KMU

Mit Unternehmenssoftware werden gemeinhin SAP, Oracle, Navision, Infor assoziiert. Für KMU sind diese Produkte jedoch meist ausserhalb der finanziellen Reichweite. Lizenzkosten, Einführungsaufwand und Wartungsgebühren passen nicht ins Budget. Auch ihr an Großunternehmen ausgerichteter funktionaler Zuschnitt wird KMU nicht gerecht: Während für Konzerne Rechnungslegung nach IAS wichtig ist, profitieren KMU eher von Flexibilität, Effizienz, Improvisationsvermögen, schlanken Prozessen. Auf der anderen Seite gibt es eine Vielzahl von kleinen ERP-Systemen, die oft aus einem Individualprojekt entstanden sind. Diese fußen dann meist auf einer schmalen Architektur und weisen eine spezialisierte Funktionalität auf.

Mit IntarS ist nun eine mittstandsgerechte, kostengünstige Unternehmenssoftware verfügbar, die diese Lücke schließt. Aufbauend auf den Erfahrungen aus vielen Jahren Standardentwicklung und Projekttätigkeit bei renommierten ERP Anbietern (SAP, BRAIN, biw, Steeb-CAS), wurde IntarS seit 1999 als universelle Unternehmenslösung für KMU komplett neu entwickelt und steht nun in der dritten Generation als OpenSource zur Verfügung. Kunden aus derzeit ca. 70 Installationen verhalfen mit ihrer Bewertung "sehr gut" IntarS zum ersten Platz auf www.benchpark.de in der Rubrik "ERP Systeme KMU". Dies entspricht unserer Zielsetzung, nicht nur eine Alternative, sondern sogar die bessere Wahl zu sein.

IntarS liefert die gesamte Bandbreite betriebswirtschaftlicher Inhalte und erprobter Organisations-Verfahren für Fertigung, Handel und Dienstleistung in einer für KMU optimierten Arbeitsteilung. Vielfältige Abläufe für Anlagenbauer, Auftragsfertiger, Variantenfertiger, Klein- und Großserienfertiger liegen als Module bereit. Ebenso Planungs- und Dispositionsverfahren, Workflow, CRM, Lagerorganisation, Streckengeschäfte, Auswärtsvergabe, Produktmodellierung, Verbands/Vertreterabrechnung, Versandsteuerung, Tourenplanung, Katalogerstellung, Sammel/Teillieferungen und viele mehr. Jeder Anwender bekommt aus diesem Vorrat von derzeit knapp 200 Modulen sein individuelles System zusammengestellt.

Die größten Kostenverursacher in Einführungsprojekten mit den klassischen ERP-Systemen waren nach unseren Erfahrungen Datenbankerweiterungen, Bedienoberflächen-, Druckausgabenanpassungen, individuelle Zusatzfunktionen. Im laufenden Betrieb stellten Releasewechsel einen so großen Aufwand dar, daß viele Anwender darauf verzichteten. Alle diese Punkte haben wir in der Architektur von IntarS adressiert: Mit Hilfe der Workbench lässt sich das Datenmodell komfortabel editieren und ohne Neustart der Anwendung zum Einsatz bringen. Layout-, Druck- und Schnittstellengenerator sowie Funktionserweiterungen werden mit der eingebauten, interpretierten, problemorientierten Scriptsprache "IntarScript" gesteuert. Damit kann auch der Anwender jederzeit vollumfänglich eigene Funktionalitäten erstellen. Mittels Hybrid-Technik (Kombination aus Standard- und Individualsoftware) und subversion ist sichergestellt, dass jeder Anwender flexibel, effizient und zielgerichtet individuelle Inhalte aufbauen kann und dennoch releasefähig bleibt.

Gerade die Hybrid-Technik ist undenkbar ohne den OpenSource Ansatz. Im Einführungsprojekt, wenn die Software individualisiert wird, ist es angenehmer, mit einem offenen System zu arbeiten. Mit dem gcc und dem GNUstep Applikationsserver verwenden wir GPL Software. So haben wir uns aus ganz pragmatischen Gründen auch bei IntarS für die GPL entschieden. Da IntarS auch unter Linux läuft und mit anderer OSS gut integrierbar ist, lässt sich nun die gesamte Unternehmens-EDV aus freier Software zusammenstellen. IntarS komplettiert den bisherigen Linux Applikationsstack (Server, Desktop, Office/Groupware) um seine letzte Ausbaustufe "Unternehmenssoftware".

Im Vortrag wird zunächst ein typischer Auftragsdurchlauf in IntarS gezeigt und dann die Vorgehensweise der Individualisierung unter Verwendung von Workbench, IntarScript, Hybrid-Technik.